AEG: Aus • Ein • Geht!

Allen Lesern wünsche ich einen schönen Freitag. In den letzten Wochen habe ich mich mit dem leidigen Thema „neuer Drucker für zu Hause“ auseinandersetzen dürfen. Anscheinend hat unsere bisherige Heim-Technik die Hitze des Sommers nicht gut vertragen. So machte zuerst der Scanner die Hufe hoch und vor ein paar Wochen entschied mein(e) 8 Jahre alte(r) Printe(r) die Dokumente in der Warteschleife nur noch nach dem Prinzip AEG (Aus - Ein - Geht!) herauszugeben. Böse Zungen würden jetzt eine geplante Obsoleszenz verlauten lassen, ein Begriff, der mir immer bei Fotokopieren im Hinterkopf herumschwirrt: https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz

Selbstzerstörung eingeleitet nach 3, 2, 1 (Seiten)

Doch die Wahl eines neuen Familiendruckers will wohl überlegt sein, kennt man von der Arbeit ja die großartigen Peripheriegeräte, die Bilder und Texte in allen erdenklichen Möglichkeiten ablichten, aufs Papier bringen, und dieses sogar heften können. Nach dem Check der Haushaltskasse wird schnell klar, die Heftfunktion können wir uns wohl nicht leisten. Doch ein Multifunktionsgerät, welches Drucken, Scannen, Kopieren und Faxen kann, ist im Budgetrahmen und soll es werden. Als nächstes musste ich eine schwere Entscheidung treffen, denn die eierlegende Wollmilchsau gibt es bekanntlich nicht: A3- oder Laserdruck? Es gibt unzählige A3-fähige Tintenstrahldrucker sowie unzählige Laserdrucker, die maximal A4-Format drucken. Die Kombination jedoch wird exponentiell teuer und groß, sodass es sich nicht für unseren Heimgebrauch rentieren, geschweige denn in unsere Büro-Nische passen würde. Schweren Herzens stellte ich also alle kreativen Einsätze eines A3-Multifunktionsdruckers ins Abseits und entschied mich für „nie wieder Tinte nachfüllen“.

 

 

Alle namenhaften Hersteller wie „die Kanone“ und deren „Bruder“, „H(ans) P(eter)“ sowie „Apps Sohn“ vertreiben WLAN-fähige 4-in-1 Geräte. Jede „Bester Drucker 2018“-Internetseite nominierte einen anderen namenhaften Produzenten als die Elite unter den Druckern. Laut Kundenrezensionen sollte man am besten gar keinen kaufen, denn jedes Produkt hat einen schwerwiegenden Mangel. Welcher Quelle darf man denn nun glauben? Dann doch am besten der Stiftung Warentest, die mit Abstand bekannteste Verbraucherorganisation Deutschlands. Wie gut, dass unser Haushalt über ein ganzes Archiv aufgrund eines kostspieligen Abonnements der Zeitschrift Stiftung Warentest verfügt. Schnell fanden sich 3 Magazine aus den vergangenen 3 Jahren mit entsprechender Thematik und einer interessanten Erkenntnis.  Die Zeitschrift aus 2018 verwies auf vier Drucker von 2015, die im Preis-Leistungs-Verhältnis besser wären als die getesteten Nachfolger von 2018 waren! Da der Testsieger von 2015 laut Käufermeinung im Netz wohl immer 3mm schräg verschoben einscannt, entschieden wir uns doch für den Gewinner von 2018 – im Folgenden „die Kanone 635cx“ genannt (nicht zu verwechseln mit dem BMW Klassiker 635csi 😉 )!

Einfach - selbstständig - intuitiv: bei der „japanischen Waffenschmiede“ nicht inklusive.

Vier Tage nach der Bestellung moserte unser Postbote über das (ge)wichtige Paket, welches ich ihn mit aufgesetztem Hundeblick bis ins Haus tragen lies. Nach dem Ansehen des Unboxing-Videos auf Youtube machten wir zwei Eltern samt 1-jährigem Kind uns ans auspacken unseres neuen Familienmitgliedes.  Als sich der Pappvorhang lüftete und die Styroporkulisse vom Kind im gesamten Flur verteilt und zerkrümelt worden war, kam die 30kg Kanone 635cx zum Vorschein. Optisch vielversprechend stand der Drucker nach einigem Kraftaufwand auf seiner neuen Bühne und wartete auf den ersten Akt – Das Einrichten. Zwei Telefonkabel lagen bei, ein USB-Kabel wird nicht mehr mitgeliefert, so eine Kanone wird aus Sicht des Herstellers sowieso im Heimnetzwerk oder WLAN angeschossen. Das für jegliche Änderung am Gerät benötigte Passwort muss man sich im Internet suchen. Es steht natürlich nicht in den 2 mitgelieferten Handbüchern mit den Abmaßen eines Großstadttelefonbuches. Nach 3 Nachmittagen Plug and Play, also der Einwahl ins WLAN, der Installation des Treibers und der Utilityprogramme auf allen PCs, die auf das Multifunktionsgerät zugreifen sollen und etlichen AEGs konnten wir dann endlich die Druckfunktion benutzen. Bei jedem Rechner sollte nun noch in den Systemeinstellungen der Neuzugang als Standarddrucker eingestellt und im jeweiligen Programm ausgewählt werden - schon kann problemlos und ohne Nachdenken Digitales in die Papierform transformiert werden. Das Drucken und Scannen von Daten auf einem USB-Stick sowie der Zugriff von Smartphones, auch über „Direktverbindung“ mussten vorab in den unendlichen Tiefen des Druckermenüs eingeschalten werden.

 

 

Mein Fazit: guter Drucker – schreckliche Bedienung. Für meine Nerven und für die Umwelt unterstütze ich die Entwicklung Richtung Digitalisierung und die Reduktion von Papier. Auch ambarics Software & Consulting ist dank der myfactory-Software ein fast papierloses Unternehmen! Wer mehr über „das papierlose Büro“ mit der myfactory erfahren möchte, dem empfehle ich den Beitrag von David Lauchenauer.

Ich wünsche ein erholsames und papierfreies Wochenende – auf bald!

Kommentare sind deaktiviert