Personalvermittlung – das klingt erstmal nach einer Abkürzung zum Traumpersonal. Statt selbst stundenlang Stellenanzeigen zu schalten, Bewerbungen zu sichten und Bewerbungsgespräche zu führen, macht eine Agentur den Job. Man bekommt angeblich „vorgeprüfte“ Kandidaten, spart Zeit und kann sich aufs Tagesgeschäft konzentrieren. Klingt verlockend – doch für kleine Unternehmen kann dieser Weg schnell zu einem richtig teuren Abenteuer werden.
Unsere Realität: teuer und riskant
Wir sprechen nicht aus Theorie, sondern aus Erfahrung. Wir haben diesen Weg ausprobiert – und er hat uns mehr gekostet, als er uns gebracht hat.
Der von der Vermittlung vorgeschlagene und eingestellte Mitarbeiter musste uns, mangels fachlichem Background und Motivation, noch in der Probezeit wieder verlassen. Das Ergebnis: viel Zeit und Energie in Einarbeitung und Integration investiert, plus die hohe Vermittlungsgebühr – und am Ende wieder auf Anfang.
Die Verträge, die uns aktuell vorgelegt werden, sind oft klar zu unserem Nachteil. Wenn man genau ins Kleingedruckte schaut, tragen wir in den meisten Fällen das volle Risiko:
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Hohe Provision sofort nach Vertragsunterschrift
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Keine echte Geld-zurück-Garantie
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„Ersatzkandidaten“, die nicht besser passen als der Erste
Und das ist nicht nur ärgerlich – für ein kleines Unternehmen wie unseres kann das finanziell schmerzhaft werden.
Der Preis des Versprechens
Branchenüblich liegt die Provision bei 20–30 % des Jahresgehalts der neuen Person. Bei einem Gehalt von 40.000 € bedeutet das: 8.000–12.000 €, die oft innerhalb von 14 Tagen fällig werden.
Und das unabhängig davon, ob die Zusammenarbeit langfristig funktioniert oder nicht. Für große Konzerne mag das eine überschaubare Investition sein – für kleine Unternehmen ist das eine Belastung, die man genau durchdenken muss.
Das Problem „nicht passend“
Einer der größten Stolpersteine: Die Kandidaten passen oft nicht zu 100 %.
Das mag fachlich mal knapp sein, oft aber scheitert es an Soft Skills, Unternehmenskultur oder realistischen Gehaltsvorstellungen. Besonders absurd: Manche Berufseinsteiger fordern bereits nach der Ausbildung Gehälter, die in keinem Verhältnis zu ihrer Erfahrung stehen. Für KMU sind solche Forderungen meist schlicht nicht stemmbar.
Das unterschätzte Kleingedruckte
Viele Vermittlungsverträge enthalten Stolperfallen:
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Exklusivitätsklauseln, die verhindern, dass man parallel selbst sucht
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Zusatzkosten für Anzeigen oder Tests
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Ersatzregelungen, die nur auf dem Papier beruhigen, in der Praxis aber nichts nützen
Das alles sorgt dafür, dass das Risiko immer stärker beim Unternehmen liegt – und nicht beim Vermittler.
Fazit: Nicht unsere erste Wahl
Wir sagen nicht, dass Personalvermittlung immer schlecht ist. Es kann ja zum Glück jeder selbst entscheiden, was der richtige Weg ist. Aber für kleine Unternehmen, die keine überdimensionierten Ressourcen zur Verfügung haben, ist sie selten die beste Lösung.
Stattdessen setzen wir lieber auf:
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Empfehlungen aus unserem Netzwerk
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Social-Media-Präsenz und direkte Ansprache
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Ausbildung und Nachwuchsförderung
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Faire, aber realistische Gehaltsangebote
So bleiben wir unabhängig, sparen Geld – und vor allem: Wir finden Menschen, die wirklich zu uns passen.
Denn eins ist klar: Eine Fehlbesetzung kostet nicht nur Geld – sie kostet Teamenergie, Kundenvertrauen und wertvolle Zeit.
Bleibt neugierig und lasst die Inspiration sprudeln. Bis zum nächsten Mal auf unserem Blog! AK