Eine Woche im Zeichen der Liebe geht zu Ende. Ja, meine Lieben, da war er wieder – der Tag, der die ganze Nation spaltet. Für die einen Valentinstag, der Tag der Liebe und Anerkennung, für die anderen Valendienstag oder für die ganz Harten unter Euch schlicht Dienstag.
Wusstet ihr eigentlich, dass der Valentinstag gar nicht die Erfindung der Blumen- und Süßigkeitenindustrie ist? BÄM! Überraschung! Ursprünglich handelte es sich nämlich um einen christlichen Gedenktag, der im Jahr 469 von Papst Gelasius I als fester Bestandteil in den römischen Generalkalenders aufgenommen wurde. 1969 fand er dann -zumindest dort- sein Ende. Erst danach nahmen Blumen und Süßigkeiten so richtig Fahrt auf. Besonders die internationalen Blumenhändler scheuen bis heute keine Investitionen und Mühen, um den 14.02. in jedem Jahr intensiv zu vermarkten. Mich freut es ja vor allem für die kleinen Floristen und Chocolatiers um die Ecke. Der jahrelange Medienhype hat ihnen wahrscheinlich ein angenehmes Umsatzplus beschert, denn Blumen sind auch in unserer digitalen Zeit das am weitesten verbreitete Valentins-Mitbringsel. Find ich übrigens gut. Lasst auch weiterhin eifrig Blumen sprechen! Und wer keinen grünen Daumen und eine Antipathie gegen Schokolade hat? Kein Problem! Verschenkt doch mal einen Bacon-Strauß. Darüber würde ich mich beispielsweise an jedem einzelnen der 365 Tage im Jahr freuen.
Wir schenken uns Nichts…
Habt ihr das auch schon oft gehört? Ich finde das immer ganz witzig. „Warum?“, fragt ihr euch jetzt sicher. Nun, ich habe in meinem Umfeld die Erfahrung gemacht, dass diese Aussage nicht selten der Beginn einer unfassbaren Enttäuschung ist. In den meisten Fällen sind mindestens 50 % eines Paares ausgesprochen inkonsequent in der Umsetzung der eigenen Aussage. Gut ist es natürlich, wenn 100 % des Paares die inkonsequente Umsetzung praktizieren. Wenn allerdings die Hälfte eines Paares konsequent und die andere inkonsequent mit seiner Aussage umgeht, stoßen wir schnell an die Grenze von Enttäuschung. Dafür habe ich einen kleinen Tipp parat: Wenn dein Partner -oder wer auch immer- festgelegt hat, dass ihr euch Nichts schenkt, kauf trotzdem Etwas. So umgehst du das Risiko, doof dazustehen und/oder dein Gegenstück zu enttäuschen. Doch bei Notfallgeschenken bitte keine Blumen… die lassen sich schlecht verstecken und nur bei Bedarf aus dem Hut zaubern. Etwas anderes muss also her. Ein Kasten Pralinen ist euch zu einfach, aber eigentlich seid ihr doch ziemlich planlos? Sehr gut! Das bringt mich zum tatsächlichen Thema dieses Beitrags.
Planlos. Und jetzt?
In unserer digitalen Welt des Online-Shoppings gibt es heute „Geschenke-Finder“, die das Finden origineller Geschenkideen nahezu automatisieren. Das Konzept ist so einfach, wie genial und lässt auch die unkreativsten Schenker richtig einfallsreich wirken. In den verschiedenen Drop-Down-Menüs gibst du ein, für wen du auf der Suche bist, in welcher Beziehung du zu der entsprechenden Person stehst, die Altersgruppe, der Anlass und was du ausgeben willst. Filtern. Fertig! Schon bekommst du eine lange Liste diverser Originalität, an welche du im Traum nicht gedacht hättest. Häufig lassen sich diese Ideen sogar noch individualisieren. So ist das perfekte Geschenk schnell gefunden. Die stundenlange Suche nach einer kleinen oder großen Aufmerksamkeit gehört damit der Geschichte an. Denkt aber nicht, dass ihr automatisch auch eine Lösung für Menschen, die schon alles haben oder die ihr nicht gut kennt, findet. Ein wenig müsst ihr nämlich dennoch über den zu beschenkenden wissen. Die vorgeschlagenen Präsente entspringen lediglich einer Artikelsammlung und derer Gruppierungen. Je umfassender ihr die Ausgabe einschränken könnt, desto weniger Optionen bleiben am Ende übrig. Je weniger Vorschläge ihr generiert bekommt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, auch wirklich etwas passendes auszusuchen. Wie gesagt: ein einfaches Konzept. Wenn ich mich nicht täusche, bin ich dank dieser Funktion im letzten Jahr zu einem Schoko-Telegramm gekommen. (Über das ich mich übrigens so sehr gefreut habe, dass es immer noch im Schrank steht, weil es zu schade ist, um es zu vernaschen.) Weihnachten, Ostern, Geburtstage, Valentinstag oder einfach der zwischengeparkte Plan B, dessen Bestimmung noch nicht ganz klar ist – wer ein Geschenk braucht, ist quasi gerettet. Vorbei sind die Zeiten der armen Seelen in Not, der einfallslosen Geschenke-Zombies oder der unpassenden Frust-Schenker.
Auf Nummer sicher gehen…
Wem das Risiko zu hoch ist, mit dem generierten Geschenk daneben zu liegen, hat noch zwei weitere Optionen. Wer auf Nummer sicher gehen will, fragt einfach, was sich der Andere zur anstehenden Feierlichkeit wünscht. Solltet ihr mit einem „Nichts.“ abgespeist werden, tritt Option 2 in Kraft. Ihr könntet nämlich einfach dem zu Beschenkenden aufmerksam zuhören. Wer clever ist, und immer im Hinterkopf hat, dass die nächste Gelegenheit ganz bestimmt schon hinter der nächsten Ecke wartet, führt Buch. Klingt blöd, ist aber wirklich ein toller Tipp. Irgendwas erwähnt jeder mal beiläufig oder unterbewusst. Wenn ihr dann auf einen solchen Wunsch stoßt, schreibt ihn auf! So müsst ihr bei Bedarf nur rechtzeitig auf die Jagd gehen und euer Geschenke-Empfänger ist eventuell sogar beeindruckt von der Tatsache, dass ihr so ein aktiver Zuhörer seid. Seid ihr in der Position des Beschenkten, könnte es euch auf diesem Wege allerdings auch passieren, dass ihr zu Weihnachten mit einem Mixer überrascht werdet, weil man euch im falschen Moment zugehört hat. Darum gebt euch Mühe bei der wahrheitsgemäßen Beantwortung der Frage nach euren Wünschen. So vermeidet ihr auf jeden Fall die mögliche Enttäuschung, die euch erwarten könnte. Schenken soll Freude bereiten. Wenn ihr die Tipps und Hinweise beachtet, kann theoretisch zum Thema Geschenke (fast) nichts mehr schiefgehen… Für das nächste Mal wünsche ich schon jetzt „Viel Erfolg!“.