Marketing – eine Bezeichnung, viele Gesichter

Marketing goes Hollywood

Beim Durchzappen des Fernsehprogramms am Dienstagabend blieb ich auf VOX hängen. Hier flimmerte ein Gespann erfolgreicher Unternehmer über den Schirm, welche sich ein Urteil über Start-Ups bildeten, um ggf. in diese zu investieren. Spannend fand ich weniger das Format, als vielmehr die Einschätzungen, ob sich eine Investition lohnt oder nicht. Warum? Weil die Ablehnung einer Investition meist mit schlechten Marketingstrategien  begründet wurden. "Wie passend...", dachte ich, "Marketing scheint für diese Woche ein gutes Blog-Thema zu sein."

Marketing als Grund des Scheiterns

Jenes TV-Format hat mich gelehrt, dass in mehr als 60 Prozent aller Fälle Informationsdefizite für das Scheitern von Neugründungen verantwortlich sind. Die Hauptrolle in diesem Stück spielen meist fehlende Marktkenntnisse und mangelhafte Vermarktung. Wer sich nicht am Markt orientiert und an ihm vorbei produziert, kann als Unternehmer keinen Erfolg haben. Nur die wenigsten Jungunternehmer, welche ich am Dienstag bestaunen durfte, erweckten den Eindruck, sich dieser hausgemachten Fehler bewusst zu sein. Und doch sind sie ziemlich präsent. Unternehmen, welche schon länger am Markt etabliert sind, haben diese Hürde bereits genommen. Und doch ist das Risiko damit nicht umschifft. In einer so schnelllebigen Zeit ist es auch für sie wichtig, den Markt im Auge zu behalten.

Marketing ist Werbung

Die Begrifflichkeit "Marketing" läuft uns heutzutage an allen möglichen Ecken über den Weg. Die wenigsten jedoch, wissen tatsächlich etwas damit anzufangen. Die breite Masse assoziiert mit Marketing nur eines: Werbung.

Das ist grundsätzlich nicht falsch, aber...

Werbung ist nur Teilinstrument eines Marketing-Konzepts. Hierzu gehören unter anderem auch Produkt- und Sortimentspolitik, Kommunikationspolitik, Standortpolitik und Kontrahierungspolitik. Die Kombination der Instrumente wird als Marketing-Mix bezeichnet. Dieser dient der Umsetzung von Unternehmensstrategien im Rahmen der Business- oder Marketingplans. Der ein oder andere wird jetzt erstaunt sein, weil keins der genannten Teilinstrumente nach Werbung klingt. Das stimmt. Und doch sind alle Instrumente gleichermaßen wichtig. Wer Marketingmitarbeiter auf Werbung reduziert, tut ihnen Unrecht.

Marketing auf den Punkt gebracht

Marketing einfach definiert sähe wie folgt aus: "Marketing ist unternehmerisches Handeln, welches sich am Markt orientiert." Das klingt doch ziemlich einfach. Ist es aber nicht. Die Tatsache, dass Unternehmen unterschiedlicher Größe Mitarbeiter in bis zu 7 verschiedene Teilbereiche des Marketings einsetzen, zeigt auf, wie umfassend und vielschichtig Marketing als Unternehmensbestandteil in der Praxis ist.

Marketing und seine Gesichter - Finde deinen Platz!

Große Unternehmen teilen die verschiedenen Marketing-Aufgaben häufig in verschiedene Planstellen auf. Das ist sinnvoll, da gerade in großen Unternehmen das Arbeitspensum die Möglichkeiten eines einzelnen Mitarbeiters übersteigt. In wie weit die Bereiche als einzelne Stellen besetzt oder zusammengefasst werden, ist eine unternehmensstrategische Entscheidung. Die wichtigsten Teilbereiche sind hierbei Marktforschung, Online-Marketing, Public Relations, Eventmarketing, visuelles Marketing, Promotion und -natürlich- Werbung.
Nicht jeder Marketing-Mitarbeiter beschäftigt sich mit dem gleichen Themengebiet. Es empfiehlt sich also, nochmal nachzufragen, wenn die Antwort nach der Tätigkeit sich auf "Marketing" beschränkt.

Doch wer macht eigentlich was?

Der Teilbereich Marktforschung, oder auch Marketing-Controlling genannt,beschäftigt sich den ganzen Tag mit der wissenschaftlichen Sammlung, Analyse und Auswertung von Markt-Daten. Ihr Ziel ist es, diese Informationen als Grundlage für Entscheidungen im Marketing zu nutzen. Wichtige Kennzahlen nennen sich hier beispielsweise Marketing-ROI  (Return on Investment), Responsive-Rate oder CAC (Customer Acquisition Cost).

Der Teilbereich Online-Marketing beinhaltet -ÜBERRASCHUNG!- alle Maßnahmen, die mit Hilfe des Internets durchgeführt werden können. Dazu gehören das Suchmaschinenmarketing, Affiliate-Marketing, Bannerwerbung sowie E-Mail-Marketing. Online-Marketing gehört übrigens statistisch gesehen zu dem Unternehmensbereich mit dem größten Wachstum an Priorität.

Der Teilbereich Eventmarketing umfasst  die zielgruppengerechte Planung und Umsetzung von Veranstaltungen, wie Messen, Pressekonferenzen, Kulturveranstaltungen. Ziel ist es, die Reputation des Unternehmens zu stärken.

Mitarbeiter im Visuellen Marketing treten häufig als gelernte Gestalter für visuelles Marketing, Grafik-Designer oder Web-Designer auf. Ihr Aufgabengebiet umfasst die Konzeption, den Entwurf und die Umsetzung von Werbeträgern und Dekorationsobjekten, die u.a. in Verkaufsräumen oder auf Messen zum Einsatz kommen.

Der Teilbereich Werbung verbreitet Werbebotschaften in der Öffentlichkeit, um die eigenen Produkte oder Dienstleistungen bekannt zu machen und ausgewählte Zielgruppen zu erreichen. Ihr erklärtes Ziel liegt auf der Hand: Sie kurbeln den Verkauf an. Dem Zugangsweg für die Werbebotschaft sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Wer gerne aktiv ist und mit Kunden zu tun hat, der wird sich hier Zuhause fühlen:

Im Teilbereich Public Relations (PR) ist der Name Programm. Aufgabe der PR-Abteilung ist Öffentlichkeitsarbeit. Diese beeinhaltet öffentliche Kommunikation von Unternehmen, Organisationen, Parteien, Behörden oder Personen. Ziel ist es, eine Beziehung zu den sogenannten Stakeholdern (Anspruchsgruppen) herzustellen.

Den Teilbereich Promotion möchte ich gerne ein bisschen auklammern, da er sich im Regelfall nur als Nebenjob mit der Sprungbrett-Option auf eine Festanstellung eignet. Hier sind zum Beispiel Jobs als Hostess oder Flyer-Verteiler zu finden. Alle Promotion-Maßnahmen dienen dazu, die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens zu vermarkten. Wer offen auf Menschen zugehen kann, wird diesen Job lieben!

"Das Unternehmen soll denken und handeln im Kopf und im Herzen des Kunden."

Vor lauter Definitionen, Kennzahlen, Instrumenten und Floskeln kommen wir nun zum Fazit dieses Beitrages. Im Vordergrund steht vor allem die Vermarktung des Produkts, und damit der Gewinn bringende Absatz. Der richtige Marketing-Mix positioniert Unternehmen erfolgreich am Markt. Die Identität eines Unternehmens -und die dessen Produkts- liegen in den Händen der Abteilung Marketing. Der Verkauf ist auf das feine Gespür seiner Marketing-Kollegen angewiesen. Im Stile des schweizer Uhrwerks dreht sich das Gewinnrädchen eines Unternehmens auch diesmal nur mit Hilfe seiner kompetenten und ambitionierten (Marketing-)Mitarbeiter.

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