Personaler – Über die Kunst, Kompetenzen erfolgreich zu vereinen

Name, wechsel dich!

Unser Beitrag in dieser Woche beschäftigt sich mit einer der meistgefürchtetsten Abteilungen großer Unternehmen: der Personalabteilung. Diese Abteilung funktioniert international unter dem Namen Human Resources Management, kurz HR. Auch deutsche Unternehmen haben inzwischen Gefallen an dem neuen Namen gefunden. So treffen wir heute die klassische Personalabteilung nur noch selten unter ursprünglicher Bezeichnung.

Personaler und die Psychologie

Vielen Mitarbeitern steht direkt die Angst auf die Stirn geschrieben, wenn sich Kontakt mit der Personalabteilung anbahnt. Doch ist das gerechtfertigt? Schlussendlich sitzen dort auch nur Menschen!? Dieser Umstand ist natürlich jedem bekannt und doch ist der psychologische Effekt, welcher von der Aussicht auf ein Treffen mit Personalern ausgeht, enorm. Personalabteilungen sorgen bei den meisten Mitarbeitern für einen zusätzlichen Adrenalin-Kick unterschiedlichen Ausmaßes, weil das Stresslevel steigt. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Personalgespräch, ein Bewerbungsgespräch oder ein Gespräch mit anderem Hintergrund handelt.
Nicht für umsonst haben HR-Manager im Regelfall Studiengänge wie (Wirtschafts-)Psychologie, Kommunikations-, Sozial- oder Erziehungswissenschaften absolviert. Gerade die Herausforderung der klassischen Gesprächsführung -wobei hier die Betonung auf FÜHRUNG liegt- lässt sich für einen gut ausgebildeten Personaler ohne große Schwierigkeiten bewältigen.

Personaler - vom Faultier zum Jäger

Wer jetzt denkt, es bräuchte nicht viel, um Personaler zu werden, der irrt. Personaler können mehr als Bewerbungsmappen sammeln, Gespräche führen und hin und wieder "Sie haben den Job!" oder "Wir haben uns leider für einen anderen Bewerber entschieden!" sagen. Die Vorstellungen des Tätigkeitsfeldes sind tatsächlich zum Teil ziemlich skuril. Am Ende dieses Beitrages haben wir mit diesem Vorurteil hoffentlich aufgeräumt, denn eigentlich - tief in ihrem Inneren- sind Personaler Jäger: immer auf der Suche nach neuen Talenten, versteckten Fähigkeiten und ausbaubarem Potenzial, grasen sie alle Mögleichkeiten ab, um die Stärken und Schwächen aller Mitarbeiter - und damit des Unternehmens im Ganzen- im Auge zu behalten. Sie kompensieren und optimieren durch entsprechende Einstellungen, Kündigungen und Umsetzungen. Auch das letzte Wort zum Thema Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter liegt bei Ihnen. Ein guter HR-Manager kennt seine Pappenheimer und weiß entsprechend mit Ihnen umzugehen und sie einzuschätzen. Sie sind die Organisatoren des Sozialwesens, und damit machen sie sich nicht unbedingt immer bei allen beliebt. Und als wäre das nicht bereits tagesfüllendes Aufgabengebiet genug, haben Personaler umfassende arbeitsrechtliche Kenntnisse, kümmern sich um die Personalkostenplanung, haben immer einen Überblick über die  Details zu einzelnen Arbeitnehmergruppen und stellen die notwendigen Personalkapazitäten nach Bedarf zur Verfügung. Auch eine faire Urlaubsplanung wird in der Personalabteilung zu gewährleisten versucht.

Freund oder Feind?

Ihre Einschätzung ist fundamental für die Zusammensetzung von Abteilungen. Mit Hilfe Ihres Gespürs werden gut funktionierende Teams gebildet. Sie wissen, welche Persönlichkeitsstrukturen harmonisch funktionieren und können einschätzen, wer sich für spezielle Werdegänge qualifiziert. Sie vermitteln ganz nebenbei zwischen einzelnen Arbeitnehmern oder Arbeitnehmergruppen. Personaler machen aus Menschen Kollegen. Wenn es sein muss, stellen sie sich als inoffiziellen Buh-Mann zur Verfügung. Der Effekt dahinter, wird gerne totgeschwiegen, und doch: ein gemeinsames "Feindbild" wirkt sich positiv auf die Gruppendynamik aus. Die Tatsache, dass ein Human Ressource Manager sich auch als "Feindbild" für die Mitarbeiter positioniert, hat keinerlei Einfluss auf die Persönlichkeit der Person an sich. Man sollte hier eine klare Linie zwischen Person und Tätigkeit ziehen. Auch Personaler haben Freunde, Familie und soziale Kontakte. Darüber sollte man sich im klaren sein. In erster Linie sind sie Menschen und sie sind genauso Mitarbeiter des Unternehmens, wie man selbst. Es gibt also eigentlich keinen Grund, ein Gespräch zu meiden. Im Gegenteil: Wer seine Arbeit gut macht, sollte keine Angst vor Gesprächen mit der Personalabteilung haben, denn der Ausgang kann sich theoretisch nur positiv zeigen.

Fakt ist: Wer sich in der Rolle des "Everybody´s Darling" wohl fühlt, wird wohl kein Human Resource Manager. In diesem Unternehmensbestandteil darf man sich nicht scheuen, auch unliebsame Entscheidungen zu treffen, umzusetzen und dafür einzustehen. Allerdings sollte man auch für ein ausgeglichenes Verhältnis sorgen. Wenn es einen Grund für Lob gibt, sollte sich der HR-Manager auch nicht scheuen, ein solches auszusprechen.

Und das "schweizer Unternehmens-Uhrwerk"?

Tja... hier fällt in dieser Woche vor allem eins auf: Man kann Personaler nicht wirklich als Zahnrad im großen Ganzen sehen. Es ist vielmehr so, dass Personaler die richtigen Zahnräder suchen und optimal zusammenfügen. Sie puzzeln quasi. Wieder sind wir an dem Punkt, an dem wir erkennen, dass es ohne diesen Unternehmensbestandteil einfach nicht funktioniert.

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